Chinesische Kräuterheilkunde/Arzneimitteltherapie
Ein Grundsatz der TCM ist die Erkenntnis, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Deshalb besteht eine chinesische Rezeptur aus ca. 7-12 verschiedenen Kräutern und Substanzen, die genau auf das individuelle „Disharmoniemuster“ des Patienten zugeschnitten sind.
Grundlage der Verordnung ist die chinesische Zungen- und Pulsdiagnose. Die hierbei erhobenen Befunde werden nach den 8 Leitkriterien, den krankheitsauslösenden Faktoren und den betroffenen Funktionskreisen geordnet.
Die Rezeptur passt dann zu dem Patienten wie ein Schlüssel zum Schloss.
Man verwendet vorwiegend Pflanzenteile (Wurzeln, Rinden, Blüten, Blätter), aber auch Mineralien und einige Tierprodukte. Geschützte Arten aus dem Tier- und Pflanzenreich werden von uns grundsätzlich nicht eingesetzt.
Die chinesische Arzneimitteltherapie wird in der TCM als inneres Therapieverfahren bezeichnet. Im Gegensatz dazu gilt die Akupunktur als äußeres Therapieverfahren. Beide Verfahren werden häufig miteinander kombiniert.
Traditionell werden chinesische Arzneimittel in Form von Dekokten eingenommen. Dabei werden die Arzneien 30 Minuten in Wasser abgekocht und der Sud über den Tag verteilt getrunken. Daneben gibt es auch Verabreichungen als verdünnte Extrakte, aufgelöste Granulate, Pulver und Pillen.